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Berlin (Reuters) - Die deutschen Exporteure sind auch wegen der anhaltend starken Nachfrage ihres wichtigsten Kunden USA überraschend gut ins Jahr gestartet.
Ihre Ausfuhren wuchsen im Januar um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Dezember einen Einbruch von 6,3 Prozent gegeben hatte. "Der Export hat einen guten Einstieg ins Jahr erwischt", sagte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier. "Vor allem die Geschäfte mit den Vereinigten Staaten laufen merklich an." Die Importe setzten dagegen ihren Abwärtstrend fort: Sie fielen überraschend um 3,4 Prozent auf 113,9 Milliarden Euro und damit bereits den fünften Monat in Folge.
"Der Exportsektor lebt - auch wenn der Zuwachs zu gering ist, um den Rückgang vom Dezember auszugleichen", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. "Materialengpässe nehmen ab und die Exporterwartungen vieler Unternehmen sind gestiegen." Potenzial schlummere vor allem in der Autoindustrie und im Export nach China, wo sich die Konjunktur nach dem Ende der harten Corona-Politik merklich aufhellt.
"IN CHINA LÖST SICH DIE CORONA-STARRE"
Die Ausfuhren in die EU-Staaten nahmen im Januar um 0,7 Prozent zum Vormonat auf 71,9 Milliarden Euro zu. Abnehmerland Nummer eins blieben die USA: Dorthin wurden Waren im Wert von 12,7 Milliarden Euro verkauft, ein Plus von 3,1 Prozent. Die Exporte nach China legten um 1,4 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu. "Bei Deutschlands wichtigstem Handelspartner China löst sich langsam die wirtschaftliche Corona-Starre des Vorjahres auf", sagte DIHK-Experte Treier.
Die Lieferungen nach Großbritannien wuchsen sogar um 7,8 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. "Erfreulich ist, dass sich die deutsch-britischen Handelsbeziehungen wieder verfestigen", sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Dirk Jandura. Die Exporte in die Russische Föderation wuchsen um 12,3 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro, lagen damit aber um 60,0 Prozent niedriger als im Januar 2022, dem Monat vor Beginn des Ukraine-Kriegs und der folgenden Russland-Sanktionen. Die Importe aus Russland brachen binnen eines Monats um 36,7 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro ein.
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im Februar leicht verschlechtert. Das Barometer für die Erwartungen der Firmen sei auf 3,8 Punkte gefallen, von 4,1 Zählern im Januar, so das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage. "Die schwache Weltnachfrage dämpft gerade die Hoffnungen für den deutschen Export", sagte Ifo-Chef Clemens Fuest. Trotz des erfolgreichen Jahresauftakts erwartet deshalb auch die DIHK ein schwieriges Jahr. "Das leichte Plus bei den Exporten im Januar darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch viel Sand im Getriebe der deutschen Außenwirtschaft ist", sagte Treier. "Neben einer noch immer abgekühlten Weltwirtschaft erschwert ein zunehmender Protektionismus das Auslandsgeschäft." Die DIHK erwartet für 2023 daher nur ein Exportwachstum von 2,5 Prozent. Zum Vergleich: In den 2010er Jahren lag es noch bei 3,5 Prozent.
(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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