Auf dem Kreativmarkt in Bornholte haben am Wochenende zahlreiche Aussteller ihre handgefertigten Werke präsentiert.
Bornholte (abb) - Gefühlt war gerade erst Weihnachten, da widmete sich der Kreativmarkt im Hühnerstall schon dem Osterfest. Die 24. Ausgabe der Ausstellung in Bornholte lockte am Wochenende viele Besucher an. Sie bewunderten eine große Auswahl von handgefertigten Werken, jedes ein Unikat.
Schon vor der Eingangstür geht es österlich zu, dort stehen Osterhasen, Eier und Nester. Die Verlerin Karin Durkin hat vor zwei Jahren ihre Liebe zum Beton entdeckt und stellt vielfältige Objekte und Hingucker her. „Ich habe klein angefangen“, berichtet Durkin. Mit Hilfe von Joghurtbechern hat sie sich kleine Blumentöpfe oder Kerzenhalter gegossen. „Aber schon nach kurzer Zeit habe ich größere Dinge hergestellt“, sagt sie.
Einige Figuren formt Karin Durkin mit ihren Händen, andere werden in Styrodur – einer druckfesteren Form des Styropors – gegossen. Zur Mischung benutzt Durkin Beton, Mauer-, Quarz- oder Mörtelsand sowie Wasser. „Aber auf keinen Fall Schnellbeton“, erklärt Durkin. Die ganze Prozedur ist erst bei einer Temperatur von fünf Grad möglich, da der Beton bei kälteren Temperaturen nicht fest wird. „Aber mein Mann hat mir für meine Bastelgarage eine Heizung angeschafft“, sagt die Künstlerin und lächelt. Nach dem Aushärten muss das Kunstwerk zwei Tage ruhen, bevor es für 24 Stunden in ein Wasserbad kommt. „Dann härtet es nochmal durch.“ Später wird auf die Arbeit Tiefengrund, wie es auch Maler und Tapezierer verwenden, aufgetragen. Zum Schluss werden die Hingucker bemalt oder lackiert.
Der stellvertretende Bürgermeister Josef Dresselhaus eröffnete den Kreativmarkt und lobte die künstlerische Ader der Aussteller. „Nach der dunklen Jahreszeit ist es schön, wenn die Menschen ihre Häuser und Gärten wieder farbenfroh schmücken können“, sagte er. Dresselhaus erinnerte auch an den Initiator des Markts Kurt Luley, der in Verl und darüber hinaus für seine Tiffanykunst bekannt war. Nach einem schweren Unfall verstarb Luley vor einigen Wochen.
Regina Kornek hat oberschlesische Ostereier in Kratzkunst mitgebracht.Ganz aufs Drechseln hat sich der Verler Joachim Deppe spezialisiert. Er stellt Häkelnadeln, Buttermesser, aber insbesondere Schreibgeräte her. Dazu stülpt Deppe Holzblöcke über die Messinghülsen der Kugelschreiber oder Füllfederhalter und drechselt das Holz nach Belieben. Aufgrund der unterschiedlichen Maserung und Färbung des Holzes, entstehen so wunderschöne Schreibgeräte. Der Rentner baut sich aktuell außerdem einen Onlineshop auf.
Oberschlesische Ostereier in Kratzkunst bietet Regina Kornek aus Gütersloh an. Alle Eier wurden von ihrer in Polen lebenden Schwester Dorothea Kokott hergestellt. „Die Eier werden gefärbt, danach wird die Farbe heruntergekratzt“, sagt Kornek. „Das ist eine alte Tradition bei uns in der Familie.“ Verwendet werden Hühner-, Straußen- und Gänseeier.
Zum ersten Mal beim Kreativmarkt dabei ist Ruth Godesaer, mit ihrem Angebot zum Hühnerstall. Die Verlerin stellt Tannenspitzenhonig her, bastelt, strickt und häkelt. Passend zum Osterfest hat sie Stoffosterhasen mitgebracht. Und einige ihrer Alpakas. „Die sind ja total in“, so Ruth Godesaer.