Auch im Haus kann man sich einen eigenen Kräutergarten anlegen. Wir zeigen, welche Kräuter einfach auf der Fensterbank kultiviert werden können und geben Tipps zur Pflege.
Von der Fensterbank direkt auf die Pizza: Basilikum l ä sst sich leicht in der K ü che anbauen
Frische Kräuter sorgen mit ihren Aromen für Pep auf unseren Tellern. Doch was tun, wenn man keinen eigenen Balkon oder Garten hat, aber trotzdem nicht auf den Luxus frischer Kräuter in Salaten, Smoothies und anderen Speisen verzichten möchte? Die Lösung: Bauen Sie Kräuter auf der Fensterbank an! Diese leben nämlich bei richtiger Pflege sogar deutlich länger als die Töpfchen aus dem Supermarkt, die für den sofortigen Verbrauch konzipiert werden und deshalb schnell welken. Außerdem ist die selbst angebaute Variante viel gesünder, aromatischer und preiswerter als die gekaufte.
Und auch für Gartenbesitzer haben Topf-Kräuter auf der Fensterbank einen Vorteil: Im Haus können sie auch dann noch geerntet werden, wenn die Garten-Saison längst vorbei ist. Wir stellen fünf Küchenkräuter vor, die ganz einfach auf der Fensterbank kultiviert werden können und verraten Ihnen, wie man sie richtig pflegt.
Strauchbasilikum (Ocimum basilicum, siehe Bild oben) verbreitet wegen seiner ätherischen Öle einen aromatischen Duft in der Küche. Am besten gedeiht Basilikum an einem sonnigen Platz auf der Fensterbank. Das Substrat sollte nährstoffreich und immer gleichmäßig feucht sein. Im Haus können auch mehrjährige Sorten kultiviert werden. Damit die Kräuterpflanze möglichst lange und schön buschig wächst, sollte man bei der Ernte nicht nur einzelne Blätter abzupfen, sondern immer die Stängel mit abschneiden. An den Schnittstellen bilden sich dann neue Triebe.
Koriander (Coriandrum sativum) wird seit Jahrtausenden in vielen Küchen Asiens verwendet – so gerne wie bei uns die Petersilie. Die würzigen Korianderblätter verfeinern Suppen, Gemüse, Salate, Fisch und Geflügel. Aber auch Koriandersamen sind essbar und haben ein süßes, orangenartiges Aroma. Außerdem gilt Koriander als Heilpflanze, zum Beispiel bei Magen-Darm-Beschwerden. Die einjährige, krautige Pflanze liebt Südfenster, wo sie viel Sonne und Wärme abbekommt. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber Staunässe sollte möglichst nicht entstehen. Daher empfiehlt sich bei der Topfkultur eine Drainageschicht. Für die Anzucht werden die bräunlichen, kugelförmigen Samenfrüchte circa einen Zentimeter tief in den Boden gesetzt und mit Erde bedeckt. Bei Raumtemperaturen um die 20 Grad Celsius keimt die Saat bereits nach einer Woche.
Petersilie (Petroselinum crispum) ist in deutschen Küchen das am häufigsten verwendete Kraut. Sie wird zum Dekorieren genutzt und würzt fast alle herzhaften Gerichte. Zudem enthält Petersilie große Mengen an Vitamin C. Als altes Hausmittel werden bei Mückenstichen einige Blätter Petersilie auf die Haut gerieben. Petersilie wächst an hellen Plätzen auf der Fensterbank – allerdings am liebsten ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Pflanze sollte außerdem nur sparsam gegossen werden. Petersilie ist zweijährig und bildet im zweiten Jahr weiße Blütendolden. Danach stirbt sie meist ab.
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist ein mehrjähriges Frühlingskraut und besonders beliebt im Rührei oder auf dem Butterbrot. Die grünen Halme stecken voller ätherischer Öle, Vitamin A und C. Auch seine rosa Kugelblüten sind essbar und ein hübscher Anblick sowohl im Blumentopf als auch in der Salatschüssel. In der Wohnung ist der ideale Standort für den Schnittlauch hell und luftig, also beispielsweise auf einer Fensterbank, wo im Sommer das Fenster geöffnet werden kann. Schnittlauch kann zu jeder Jahreszeit in der Wohnung eingesät werden und schon nach etwa sechs Wochen ist eine kleine Ernte möglich. Das Lauchgewächs mag es feucht, daher muss es regelmäßig gegossen und darauf geachtet werden, dass die Erde nicht austrocknet. Sie können täglich einzelne Halme vom Schnittlauch ernten und essen. Dazu schneidet man die äußeren Halme etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden ab, die neuen Triebe bilden sich im Inneren nach. Kleingeschnitten lässt sich Schnittlauch auch sehr gut einfrieren.
Pfefferminze (Mentha x piperita) gehört zur Gattung der Minzen (Mentha) und ist wegen ihres leichten Anbaus und ihrer Pflegeleichtigkeit auch für Anfänger geeignet. Auch wenn sie seltener zum Kochen verwendet wird, ist sie als Küchenkraut beliebt. Denn ihre Blätter geben Trinkwasser einen Frischkick oder wirken entzündungshemmend als Erkältungstee. Pfefferminze wächst besonders gut an einem schattigen Platz. Weil sie viele Nährstoffe braucht, sollte sie regelmäßig gedüngt werden, mit organischem Dünger oder selbstgemachtem Kräutersud zum Beispiel aus Brennnesseln, Schachtelhalm oder Löwenzahn. Die Pflanze wächst außerdem sehr stark und sollte alle drei Jahre umgetopft werden. Vermehren kann man sie ganzjährig, am besten durch Teilung. Außerdem braucht Minze viel Wasser und eignet sich auch für die Hydrokultur.
Es gibt verschiedene Methoden, Minze zu vermehren. Wer viele möglichst einheitliche Jungpflanzen haben möchte, sollte seine Minze jedoch nicht durch Ausläufer oder Teilung vermehren, sondern durch Stecklinge. In diesem Video zeigt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken, was beim Vermehren von Minze zu beachten ist
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle
Welche Kräuter kann man besonders gut kombinieren? Wie verhindert man, dass der Basilikum aus dem Supermarkt kurz nach dem Kauf eingeht? Und welche neuen Kräuter sollte man unbedingt mal ausprobieren? Die Antworten auf diese und mehr Fragen geben Karina Dinser-Nennstiel und Beate Leufen-Bohlsen in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Hören Sie gleich rein!
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