Wer schon einmal selbst Kresse, Basilikum, Tomaten, Sonnenblumen oder ein anderes Gewächs gesät hat, weiß, wie schnell es wachsen kann. Erst tut sich tagelang gar nichts. Du starrst ungeduldig auf die dunkle, feuchte Erde. Bis eines Morgens auf einmal die ersten grünen Pflänzchen die Kruste durchbrechen. Dann kann es gar nicht schnell genug gehen.
Sie schießen der Sonne entgegen – und du kannst ihnen dabei zuschauen. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, woher die Pflanze weiß, in welche Richtung Wurzeln und Pflanzenspross wachsen sollen, wie dick der Pflanzenstängel werden muss und wie sie ihre Blätter ausrichtet? Ob all das vorprogrammiert ist oder die Pflanze eigene Entscheidungen trifft?
Der Pflanzenforscher František Baluška geht von Letzterem aus. Ihm zufolge können Pflanzen ihre Umgebung durch Sinne wahrnehmen, die gar nicht so anders als die des Menschen sind. Pflanzen könnten , hören, sehen, fühlen, haben ein Gedächtnis, können lernen und sogar Kosten-Nutzen-Analysen durchführen, aufgrund derer sie ihr Verhalten anpassen. Einiges davon ist bereits gut belegt, bei vielem anderem tappen die Forschenden noch im Dunkeln.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily
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