Die Kräuter-Auswahl im Supermarkt ist riesig! Welche sind da die besten für Klima, Umwelt und unsere Gesundheit?
Wer beim Kochen eine besondere Note zum Essen geben will, greift zu Kräutern. Die kommen dann entweder getrocknet aus der Dose, frisch vom Topf auf der Fensterbank oder liegen in der Tiefkühltruhe. Ökochecker Tobias Koch prüft, mit welcher Variante man am umweltfreundlichsten würzt.
Die beste Wahl für alle, die Kräuter nur selten nutzen, sind tiefgekühlte oder getrocknete Kräuter. Weil diese lange haltbar sind, kommt es zu weniger Verschwendung. Der größte Nachteil bei Tiefkühlkräutern liegt auf der Hand: Die Kräuter müssen beim Transport, im Supermarkt und auch zu Hause durchgängig gekühlt werden.
Bei tiefgekühlten Kräutern ist eine Verpackung aus Papier besser als ein Mix aus beschichteter Pappe und Plastik. Bei den getrockneten Kräutern sollte man der Umwelt zuliebe zu großen Nachfüllpackungen greifen, statt immer neue Dosen und Gläser zu kaufen.
Wer lieber frische Kräuter nimmt, kann sich im Supermarkt meistens zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden: Abgeschnittene Kräuter in Verpackungen oder Kräuter-Töpfe. Für Barbara Metz von der Deutschen Umwelthilfe sind abgeschnittene Kräuter in Plastikverpackungen keine gute Wahl. Hier hat man viel Plastik um wenige Stängel, die eventuell auch noch gekühlt wurden. Besser kauft man einen Bund Kräuter ohne Plastikverpackung, beispielsweise auf dem Wochenmarkt.
Ist der Topf die perfekte nachhaltige Alternative? Das hängt hauptsächlich davon ab, wie lange die Pflanzen nach dem Kauf überleben. Sterben die Kräuter im Topf nach nur wenigen Tagen ab, werden neben den Pflanzen auch Erde und Plastik verschwendet. Hier gilt also: Je länger man die Pflanze am Leben hält, desto nachhaltiger ist es.
Eine sehr neue Alternative ist die Hydroponik. Dabei wachsen Kräuter direkt in kleinen Gewächshäusern im Supermarkt. Die Wurzeln befinden sich beim Kauf in einer Mischung aus Wasser und Nährstoffen. Dabei wird im Vergleich zu Topf-Kräutern also keine Erde benötigt. Wenn man diese Kräuter dann einfach im Bund mit einem Gummiband kauft, spart man die Verpackung aus Papier oder Plastik.
Die Topf-Kräuter enthalten oft deutlich zu viele Pflanzen auf kleinem Raum. Beim Basilikum zum Beispiel hilft es deshalb, die Pflanzen aufzuteilen und in mehrere Töpfe umzupflanzen. So hat jedes Pflänzchen mehr Platz und Licht um weiterzuwachsen.
Die Keimlinge von Kresse und Co. kann man auch zu Hause auf der eigenen Fensterbank selbst ziehen. Der Gartenexperte Volker Kugel zeigt, wie das gelingt:
Auch die Lagerung von Kräutern ist entscheidend für ihre Lebensdauer. Der vereinzelte Basilikum zum Beispiel mag es gerne sonnig auf einer Fensterbank. Bereits abgeschnittene Kräuterstängel lagern am besten feucht im Kühlschrank. Dazu wickelt man am besten ein in Wasser getränktes Küchentuch um die Enden der Stängel.
Getrocknete Kräuter lagert man am besten luftdicht verschlossen im Dunkeln, sonst verlieren sie schnell an Aroma.
Laut CVUA Stuttgart (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt) werden regelmäßig Pestizide und andere Schadstoffe auf Kräutern gefunden. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob die Kräuter frisch, tiefgekühlt oder getrocknet sind. Kräuter aus Europa sind tendenziell weniger belastet als Kräuter aus dem EU-Ausland.
Die Pestizidgehalte, die das CVUA bisher gefunden hat, sind für den Menschen unbedenklich. Das liegt auch daran, dass wir von Kräutern vergleichsweise nur kleine Mengen konsumieren. Eine Möglichkeit, die Pestizidbelastung zu reduzieren ist, die Kräuter gründlich unter warmem Wasser abzuwaschen.
Wollt ihr auf Nummer sicher gehen und Pestizide vermeiden? Dann sind Bio-Kräuter eine gute Wahl. Bei Bioware dürfen keine Pestizide verwendet werden. Bio-Kräuter sind damit besser für die Gesundheit und auch für die Umwelt.
Am nachhaltigsten kauft man Kräuter als frisches, unverpacktes Bund. Werden die Kräuter selten gebraucht, dann sind getrocknete oder gefrorene Kräuter die beste Wahl. Der ganze Topf lohnt sich nur, wenn er lange weitergepflegt wird. Wer pestizidfreie Kräuter kaufen möchte, sollte auf Bioware zurückgreifen.
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